Unser Darm hat mehr Nervenzellen als unser Gehirn und die Verbindung würde ich als Intuition oder Bauchgefühl bezeichnen. Fachlich nennt man das Darm-Hirn-Achse, was bedeutet, dass Darm und Gehirn miteinander in Verbindung stehen.
Wenn ich frage, ob es dem Patienten früher leichter fiel spontane Entscheidungen zu treffen, wird das meist bejaht. Im Laufe des Anamnesegespräches steht am Anfang der Beschwerden oft eine sehr stressige Zeit wie Studium, Prüfungen, Berufsstress, Verlust des Arbeitsplatzes, Trennung, Trauer usw.
Unsere Verdauungsorgane stehen mit dem Teil des Nervensystems in Verbindung das Ruhe und Erholung bringt, dem Parasympathikus. Wie der Körper Nahrungsmittel verarbeiten kann ist abhängig von unserer Fähigkeit mit Stress- und Erholungsphasen richtig umzugehen. Stress gehört zum Leben, ist aber nur gesund, wenn es auch ausreichend Entspannung gibt. Genau hier ist das Problem. Unsere Verdauung funktioniert nur in Ruhe gut. Unter Dauerstress werden die Darmbewegungen langsamer, Verdauungssäfte werden dem Darm nicht mehr ausreichend zugeführt, das Darmmilieu verändert sich, die Aufnahme von Vitaminen und Nährstoffen wird schwieriger. Die Darmschleimhaut wird empfindlicher und reagiert nicht selten mit Entzündung.
Natürlich steht nun eine Sanierung des Darmes an. Auch die Beleuchtung der Ernährungsgewohnheiten ist notwendig. Gerade unter Stress verändern wir das Essverhalten nicht immer in die positive Richtung.
Mit welchem Therapieansatz man jetzt auch immer arbeitet, der Erfolg hängt immer davon ab, wie sehr man bereit ist, die äußeren Einflüsse zu verändern. Das kann kein Therapeut dem Patienten abnehmen, ihm jedoch unterstützend zur Seite stehen.
Brigitte Georgii (Therapeutin auf Namala-Deutschland)