Gesät habe ich nur den Muskateller-Salbei. Und heuer, im Zweiten Jahr, ist aus einer großblättrigen Blattrosette eine stattliche Staude geworden. Sicher ein Meter hoch. Die wunderschönen weiß-fliederfarbenen Lippenblütler wachsen kerzengerade in die Höhe. Im Herbst rascheln die Blütenstände im Wind. Der Muskateller-Salbei duftet wunderbar intensiv. Dieser DUFT ist einzigartig! Er erinnert an Zitrusfrüchte und an ein kräftiges Muskat Aroma. Genau dieser Geruch lockt wohl auch eine selbstbewusste Spezies an, die Holzbiene. Eine Schwarze Gestalt mit filigranen blauen Flügeln. Ganze 28 Millimeter kann die schwarze Holzbiene erreichen. Wenn man sie sieht, denkt man sie sei eine Hummel oder Hornisse. Nein! Sie ist eine echte Biene, die selbstbewusst durch die Lüfte fliegt. Sie lebt alleine und hat in meine Garten-Holzskulptur „Memento Mori“ ihr Gelege untergebracht. Ich freue mich täglich, sie bei ihrem fleißigen Sammel-Beute-Zug zu beobachten. Sie lässt sich weder von meiner Anwesenheit noch vom lauten Geräusch des Rasenmähers vertreiben. Der Geschmack von Blättern und Blüten des Muskateller-Salbeis ist ähnlich intensiv wie sein Geruch, süß und zugleich leicht nussig. Als Tee oder als aromatisches Wasser zubereitet schenkt er dem Getränk einen herrlichen Geschmack. Die Blüten eignen sich außerdem besonders gut um Dessert und Süßspeisen zu verzaubern. Ich empfehle dir, Kompott, Marmeladen und Soßen damit zu aromatisieren. Fange erst mit kleinen Mengen an zu experimentieren, da das Aroma sehr stark ist. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. In der Naturheilkunde gilt der Muskatellersalbei als Frauen-Heilkraut. Er wirkt hormonausgleichend und krampflösend, deshalb wird er als wirksamer Begleiter im Zyklus und während der Wechseljahre eingesetzt. Ferner wirkt er angstlösend, schenkt Kraft und eignet sich hervorragend zum Loslassen. Er lindert Hautkrankheiten und Verspannungen und Unterstützt bei Erkältungen und Verdauungsbeschwerden. Außerdem ist er für seine aphrodisierende Wirkung bekannt und dafür, farbenfrohe Träume zu bescheren. Der Gattungsname Salvia stammt vom lat. „salvare“ ab, was so viel heißt wie „heilen, retten“; ein Hinweis auf die vielseitige Wirksamkeit der Heilpflanze. Das weiß auch mein Bienchen und bleibt dem Muskatellersalbei treu. Schon jetzt freue ich mich auf die Nachzucht im hoffentlich trockeneren Sommer 22. Wenn der Salbei, aus Dankbarkeit gegenüber der fleißigen Bestäuberin, vielleicht doppelt so hoch wird und neue Ableger bildet, da durch die schwarze Holzbiene viele Samen verstreut wurden. Apropos, schreib mich an und ich schenke dir Muskateller-Salbei Samen. Dies ist nur solange möglich wie der Vorrat reicht und nur mit Rückporto. Ines Pinter (für nähere Infos: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)
Ines Pinter (Namala-Dozentin)